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  Peyote
 

Der Peyote-Kaktus

Die Pflanze

Der Button eines Peyotekaktus © Ralf Rebmann Der genaue botanische Name des Peyotekaktus, auch Peyoltl genannt, ist Lophophora williamsii. Seine natürliche Heimat sind die Wüstengebiete von Texas bis Mittelmexiko, wo er allerdings immer seltener anzutreffen ist, weshalb er in den USA mittlerweile eine geschützte Art ist. Wie sein Name schon sagt gehört er zur Familie der Kaktusgewächse (Cactaceae). Der kleine stachellose Kaktus wird bis zu 20cm groß bildet meist nur einen mehrfach gerippten Kopf aus. Auf den Rippen wachsen in Büschen kleine Härchen. In der Mitte des Kopfes treibt in den Sommermonaten eine weiß- bis rosafarbene Blüte aus, die nach einigen Tagen wieder verblüht. Die Frucht des Peyotekaktus ist eine rosafarbene keulenförmige Beere, die äußerst kleine Samen enthält, mit denen der Kaktus normalerweise auch vermehrt wird.

Um richtig zu gedeihen benötigt der Peyotekaktus nahrhafte mineralische lehmhaltige Erde. Auch bei optimaler Pflege dauert es einige Jahre bis der Kaktus groß genug ist, um als Droge verzehrt zu werden. Zur Beschleunigung des Wachstums kann er allerdings auf einen San-Pedro-Kaktus gepfropft werden, wodurch die Wachstumsgeschwindigkeit vervierfacht werden soll.

 

Inhaltstoffe

 

Der Peyotekaktus enthält über fünfzig bekannte Alkaloide. Je nachdem wie viel Wasser der Kaktus enthält, schwankt der Alkaloidgehalt zwischen 0,5 und 2,5%. Getrocknete Buttons können bis zu 3,7% Alkaloide enthalten. Von der großen Anzahl der Peyote-Alkaloide ist nur vom Meskalin eine deutliche psychoaktive Wirkung bekannt. 1 g getrocknetes Kaktusmaterial enthält ca. 10mg Meskalin.

 

Einnahme und Dosierung

 

Zur Bereitung von Peyote-Drogen-Zubereitungen werden die Buttons oberhalb der Wurzel abgeschnitten. Sie können frisch gegessen werden oder nach dem Trocknen zerkleinert oder pulverisiert eingenommen werden. Außerdem kann man mit den Buttons einen Tee bereiten. Besonders unangenehm bei all diesen Einnahmeformen ist der extrem bittere Geschmack des Kaktus. Auszüge aus Peyote können aber auch alkoholischen Getränken wie Bier oder Mescal beigemischt werden, was für einen angenehmeren Geschmack sorgt. Außerdem ist es möglich kleine Kaktusteile pur oder mit Kräutern bzw. Tabak zu rauchen.

Starke Halluzinationen treten bei Einnahme von rund 30g getrockneten Peyote (ca. 300mg Meskalin) ein. Die Wirkung setzt meist nach einer 3/4 Stunde bis 2 Stunden ein. Bevor die Wirkung einsetzt kommt es meist zu Übelkeit und oft auch zu Erbrechen. Der Rausch selbst hält dann 6 bis 9 Stunden an.

 

Wirkung

 

Der Peyote-Rausch ist ein typischer halluzinogener Meskalinrausch. Trotzdem macht es oft einen Unterschied, ob man reines Meskalin oder Peyote einnimmt: Zum einen beeinflusst die eingehende Übelkeit mit dem anschließenden besseren Befinden den Gemütszustand, zum andern werden mit der Naturdroge der Indianer andere Erwartungen verknüpft, als mit einem im Labor hergestellten Substanz. Die Gehirntätigkeit wird also von Peyote und reinem Meskalin weitgehend gleich verändert. Das subjektive Rauscherlebnis kann aber aufgrund von verschiedenen Erwartungshaltungen und Gemütsstimmungen sehr unterschiedlich empfunden werden. Gerade bei Peyote-Einnahme in schamanischen Zusammenhang sind die halluzinogenen Erlebnisse meist von einer Art Einswerden mit der Natur bzw. einem tieferen Naturverständnis und göttlichen Visionen geprägt. (entheogene Wirkung)

 

Peyote vor der Entdeckung Amerikas

 

Der Peyotegebrauch ist vom heutigen Mexiko bis in den Süden der USA (Texas) seit prähistorischer Zeit verbreitet. Der Kaktus diente meist im Schamanentum dazu, direkten Kontakt mit den Göttern und Naturgeistern herzustellen. Vor allem die Visionen, die man im halluzinogenen Peyote-Rausch auftreten, galten für die meisten Stämme, die mit dem Kaktus in Berührung kamen von Anfang an als Indiz für einen göttlichen Ursprung der Pflanze und in weiterer Folge des Rausches. Somit wurden und die Peyote-Visionen als direkte Zeichen und Weisungen der Götter gesehen. Daher war Peyote immer auch als Mittel zur Wahrsagerei in Verwendung. In Zusammenhang mit schamanischen Ritualen wurde der Peyotekaktus auch als Allheilmittel verwendet. Besonders die Azteken sind berühmt für ihren Peyote-Kult, sodass viele aztekische Kunstobjekte den Peyote-Rausch zum Thema haben.

 

Peyote in der Neuzeit

 

Nach der Entdeckung Amerikas wurde der Peyotegebrauch von den christlichen Eroberern verboten. Doch wie sooft konnte auch hier das Verbot keineswegs den Gebrauch völlig unterbinden. Allerdings wurde der rituelle Gebrauch vor allem durch die Zerstörung der aztekischen Kultur sehr zurückgedrängt. Später verbreitete sich der Peyotegebrauch in das Gebiet der USA und wurde in die Kultur vieler nordamerikanischer Indianerstämme integriert.

Heute hat der Gebrauch besonders in der "Native American Church" eine Bedeutung. Diese 1914 gegründete Organisation ist ein Zusammenschluss vieler Indianerstämme, der versucht indianische und christliche Kultur und Religion zu verbinden. Den derzeit ca. 200.000 Mitgliedern ist in vielen Staaten der USA heute der Peyotegebrauch gesetzlich gestattet. Wo er illegal ist, wie etwa in Kalifornien, wird er zumindest toleriert. An frei vereinbarten Tagen wird in großen Runden nachts in einem genau festgelegten Ritus Peyote konsumiert. Der Peyote soll hier eine Art Erleuchtung bringen. Die Teilnehmer versuchen mit Hilfe des Peyote die Grenzen von Raum und Zeit zu überwinden und Visionen zu empfangen, die ihnen im Leben weiterhelfen. Im Mittelpunkt steht das Ziel einer persönlichen Bereicherung durch die erlebten Peyote-Halluzinationen. Rein hedonistisch, wie oft behauptet, ist der Charakter des Gebrauch hier jedoch sicher nicht. Außerdem gilt der Kaktus heute bei den nordamerikanischen Indianern als wichtiges Heilmittel und wird zur Behandlung der meisten Krankheiten oder auch zum Alkoholentzug herangezogen.

Ende des 19 Jahrhunderts wurde aus dem Peyotekaktus zum ersten mal das Halluzinogen Meskalin isoliert, was die Droge auch in Europa bekannt machte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte sich der Peyotekonsum in Künstlerkreisen als Modedroge und wurde meist in Form von damals frei erhältlichen Tinkturen konsumiert. Auch in okkultistischen Kreisen fand er schnell Eingang. Spätestens nach der Verbreitung von LSD in den 50er Jahren verlor er aber weitgehend seine Bedeutung als Droge in der westlichen Welt. Heute wird seine Einnahme abgesehen von den nord- und mittelamerikanischen Indianern nur noch in manchen alternativen Kreisen praktiziert.

 

Peyote in der Homöopathie

 

Auch in der Homöopathie findet der Kaktus in der Tinktur "Anhalonium" eine Anwendung. Nach dem Ähnlichkeitsprinzip schloss man aufgrund der bewusstseinsverändernden Wirkung und der runden Form des Kaktus auf eine Anwendungsmöglichkeit im Bereich des Kopfes bzw. des Geistes. Als konkrete Anwendungsgebiete werden Bewusstseinstrübung, Kopfschmerzen, Migräne, Halluzinationen, Schlaflosigkeit, seelisch bedingten Krankheitszustände, Nervenschwäche und Gehirnerschöpfung genannt.

 

Gesetzeslage

 

In Österreich und Deutschland fällt der lebende Peyotekaktus nicht unter das Betäubungs- bzw. Suchtmittelgesetz, allerdings das enthaltene Meskalin schon. Somit ist strenggenommen auch der Kaktus nicht verkehrsfähig, obwohl er immer wieder im Blumenfachhandel erhältlich ist. Seine Verwendung als Droge ist auf jeden Fall verboten. Samen sind im Fachhandel frei erhältlich. Homöopathische Zubreitungen sind stark verdünnt (ab D4) verkehrsfähig, allerdings nur schwer erhältlich.

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